Flexibilität für Kopf und Raum

Fertigstellung spätestens in einem Jahr: Neubau für Berufliches Trainingszentrum Leipzig wächst

Der Bedarf wächst – und mit ihm ein Gebäude: Weil das Berufsförderungswerk Leipzig mehr Therapie-, Schulungs- und Trainingsräume für die Maßnahmen für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen benötigt, nimmt seit April auf dem Sozialversicherungszentrum an der Georg-Schumann-Straße ein Neubau Formen und Etagen an.

Die Immobilie für das Berufliche Trainingszentrum (BTZ) soll dem weiter steigenden Bedarf gerecht werden: Die Anmeldungen nehmen seit der Gründung im September 2016 stetig zu. Testungen, psychologische Beratungen, Arbeitserprobungen oder berufliche Trainings werden hier durchgeführt – in Räumlichkeiten, die über den praktischen Charakter hinaus gehen, nämlich je nach den Anforderungen variabel aufgeteilt werden können. Die Verantwortung für Planungsaufwand und Koordinierung tragen Heiko Kauerauf vom Leipziger Planungsbüro Sisuplan und Jörg Harazin von der HBW Projekt GmbH.

„Der Neubau soll als nördliche Erweiterung des bestehenden Neubaukomplexes des BFW Leipzig vier Vollgeschosse erhalten“, kündigt Kauerauf an. Im ersten Obergeschoss entstehen Büros für die BTZ-Mitarbeiter, die übrigen Etagen sind für Ausbildungsräume vorgesehen. Die erwähnte räumliche Flexibilität ermöglichen modulare, individuell anpassbare Trennwände. Damit kann sich das BTZ schnell an sich verändernde Rahmenbedingungen anpassen – quasi eine architektonische Analogie zu den gewünschten Prozessen in den Köpfen der Teilnehmer.

Gegenwärtig steht die erste Etage im Rohbau, „im Vier-Wochen-Rhythmus werden wir immer ein neues Geschoss fertigstellen und parallel die Rohinstallation der Technikgewerke realisieren“, erklärt Harazin. Großen Wert legen Kauerauf und sein Sisuplan-Team auf Energieeffizienz und hohen Nutzwert.

Das Berufsförderungswerk Leipzig bildet seit über 25 Jahren bedarfsorientiert Menschen aus, die durch Krankheit oder Unfall aus dem gewohnten Arbeitsleben ausscheiden mussten. Individuell zugeschnittene Erprobungs-, Qualifizierungs- und Integrationsmaßnahmen schaffen neue Möglichkeiten für den Weg zurück in einen Job. Auf den Gebieten Beratung, Diagnostik und Assessment, Qualifizierung, Prävention und Rehabilitation ist das BFW neben der Hauptstelle in Leipzig auch in Branderbisdorf, Chemnitz, Döbeln, Plauen und Zwickau präsent.

Das berufliche Trainingszentrum ergänzt das Angebot speziell für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen – als wichtiger Beitrag, Menschen in den Arbeitsprozess zurückzuführen und zur Beseitigung des Fachkräftemangels in der Wirtschaft. Außerdem werden verschiedene Kurse der beruflichen Weiterbildung angeboten.

Heiko Kauerauf geht davon aus, dass das Gebäude spätestens im Sommer 2019 genutzt werden kann. „Wir freuen uns auf die Realisierung dieses spannenden und fordernden Projekts.“

Mark Daniel

Quelle: Leipziger Volkszeitung