Förderstelle für Behinderte eröffnet

Die Lebenshilfe Werkstatt Leipzig hat gestern ihre erste Förder- und Betreuungsstelle eröffnet. Auf rund 620 Quadratmetern sollen künftig in der Ernst-Keil-Straße 15 bis zu 18 schwerbehinderte Erwachsene Alltagskompetenz und Selbstständigkeit erlernen. Unterstützung bekommen Sie dabei von ausgebildeten Heilerziehern und Ergotherapeuten. „Wir wollen ein Stück Normalität für Menschen schaffen, die aufgrund der Schwere ihrer Behinderung nicht in der Werkstatt arbeiten können“, sagt Martina Kempe, Geschäftsführerin der Leipziger Lebenshilfe.

Die neue Förderstelle enthält Gruppen- und Ruheräume, einen Hauswirtschafts- und einen Entspannungsraum mit therapeutischen Licht- und Toneffekten. Gegenwärtig kümmern sich vier Mitarbeiter täglich von 7.30 bis 15.30 Uhr um zwölf Behinderte im Alter von 19 bis 36 Jahren. „Wir bieten ihnen eine Ganztagsstruktur“, so Kempe. Dazu gehöre auch gemeinsames Einkaufen und Essen machen. Die Betreuten sollen so den Umgang mit Geld und Ordnung halten lernen. „Das oberste Ziel ist es, die Menschen in den Berufsbildungs- und Arbeitsbereich der Werkstatt zu integrieren“, erklärt Kempe.

Rund 900 000 Euro hat der Neubau gekostet. Der Freistaat Sachsen trägt davon 80 Prozent. Die restlichen Kosten teilen sich Kommune und Verein.

Jens Herpolsheimer

Quelle: Leipziger Volkszeitung, 26.03.2010