Geothermieanlage TU Bergakademie Freiberg

FREIBERG: Auf dem Forschungsgelände „Reiche Zeche“ in Freiberg wird jetzt auch Wärme aus der Tiefe gefördert: Dort ging gestern eine der weltgrößten Geothermieanlagen mit Sondentechnologie in Betrieb.

Im Oktober begannen die Bohrungen für die sieben Stahlröhren, die nun bis in 95 Meter Tiefe reichen. Dort bringt die Erdwärme mit einer Temperatur von sechs bis zehn Grad Celsius flüssiges Kühlmittel (Propan) zum Verdampfen. Die dabei entstehende Energie kommt per Wärmeaustauscher an den Abnehmer. Im Winter kann damit geheizt, im Sommer Kälte produziert werden.

Sechs Einfamilienhäuser könnten mit der entstehenden Wärmeleistung von 100 Kilowatt beheizt werden, doch die Bergakademie wärmt mit der 150.000 Euro teuren Anlage vorerst eins ihrer Labore. Dort erforschen die beiden Maschinenbaustudenten Martin Schwarz (24) und Steffen Gütlein (23), wie viele Betriebskosten mit dieser neuen Art von Technik eingespart werden können.

Der Energiepark des Instituts für Bohrtechnik und Fluidbergbau beherbergt bereits weitere Anlagen für die Gewinnung erneuerbarer Energie: Windräder, Biomassefeuerung, Solarzellen und Sonnenkollektoren. Das neue Projekt wurde zu 60 Prozent von Landesamt für Umwelt und Geologie gefördert. Insgesamt werden ca. 3 Millionen Euro für die Umsetzung dieses Konzeptes veranschlagt. Zu einer Vergleichsvariante ähnlich dem Bestand wird eine CO2-Einsparung von ca. 1200 t/a prognostiziert. Das SIB Niederlassung Chemnitz strebt unter der Voraussetzung entsprechender Bearbeiterkapazitäten an, dieses Konzept in den nächsten Jahren innerhalb des Sonderprogramms „Energieeffizienz“ umzusetzen.

Quelle: Chemnitzer Morgenpost, 02.02.2007
Fotos: Zschage