Neubau Dreifeldturnhalle in Oederan

Neue Sporthalle soll Schulstandort stärken

Oederan. Einen Pflock für die Stärkung des ländlichen Raumes eingeschlagen haben gestern die Oederaner. So zumindest hat die CDU-Bundestagsabgeordnete Veronika Bellmann den ersten Spatenstich für die neue Dreifeldsporthalle an der Frankenberger Straße in der Stadt des Klein-Erzgebirges kommentiert. Sie versicherte zugleich, sich für den Fortbestand der Oederaner Gemeinschaftsschule einzusetzen. Die Koalitionsvereinbarung für die neue Landesregierung von CDU und FDP habe Irritationen ausgelöst, urteilte die Eppendorferin. „Aber wenn es heißt, dass die Pilotprojekte mit Gemeinschaftsschulen beendet und ausgewertet werden, kann das auch bedeuten, dass sie sich bewährt haben und nun zum regulären Schulmodell werden.“

Diese Worte waren Balsam für die zum Teil sichtlich verunsicherten Oederaner Stadträte unter mehr als 100 Festgästen. Immerhin sollen bis zum Jahr 2012 insgesamt rund 8,5 Millionen Euro in die Weiterentwicklung des Schulstandortes fließen. Die neue Sporthalle allein kostet rund 4,5 Millionen Euro. Dazu kommen unter anderem die Außensportanlagen für 475.000 Euro sowie Bauarbeiten an der Grund- und Gemeinschaftsschule gegenüber für mehr als 1,9 Millionen Euro. Zu dem Projekt gehören weiterhin der An- und Umbau der Kindertagesstätte „Buddelflink“ auf dem Areal (950.000 Euro) sowie eine Nahwärmetrasse für 240.000 Euro, über die der Gebäudekomplex per Holzpellets- oder Holzhackschnitzelkessel beheizt wird.

Bürgermeister Steffen Schneider (Freie Wähler) verwies in seiner Ansprache auf das Jahr 1953: „Genau vor 56 Jahren fand an der Richard-Wagner-Straße der erste Spatenstich für unsere alte Sporthalle statt.“ Er wünsche sich, so das Stadtoberhaupt, dass der Zusammenhalt, die gegenseitige Unterstützung und die Identifikation von damals bei dem gestern begonnen Bauprojekt erneut zum Tragen kämen. Immerhin hätten seinerzeit die Sportler  – allen voran die Handballer – 25.000 Arbeitsstunden im Nationalen Aufbauwerk (NAW) eingebracht. „Der Bau war mit 600.000 Mark aus Lottogeldern finanziert worden und hat fünf Jahre gedauert. Ich hoffe, dass wir es diesmal schneller schaffen.“

Die Handballer werden nach den Worten des Bürgermeisters von dem Neubau besonders profitieren – sie können ihre Heimspiele künftig wieder in Oederan austragen und müssen nicht mehr auf Brand-Erbisdorf ausweichen. Aus der alten Halle werde die umlaufende Empore übernommen: „Die hat sich bewährt.“ Zudem wird die neue Halle besonders stark wärmegedämmt, um künftig Heizkosten zu sparen.

Innenminister Albrecht Buttolo (CDU) bezeichnete den Bau als „Signal der öffentlichen Hand, dass es wieder aufwärtsgeht.“ Ihm war zuvor mehrfach für Fördermittel gedankt worden – der Gesamtzuschuss liegt bei sechs Millionen Euro.

Quelle: Freie Presse, 18.09.2009