Schule am Opferweg – Minister bringt Geld

Es ist keine einfache Baustelle: „Hausschwamm, Schädlingsbefall, kaputte Balken – wir haben das ganze Programm auf kleinem Raum vorgefunden“, sagt Frank Pfefferlein vom Büro Buruckerbarnikol Architekten, das die Sanierung der Schule am Opferweg betreut. So waren beispielsweise die Decken der mehrfach umgebauten Schule so stark überlastet, dass sie sich an manchen Stellen bis zu fünf Zentimeter gebogen haben. Das denkmalgeschützte Gebäude (Baujahr 1894) wird derzeit für gut 10 Millionen Euro als Grundschule mit vier Parallelklassen pro Jahrgangsstufe reaktiviert und erweitert.

Was viel länger dauert, als ursprünglich geplant. Mit dem Projekt „Schule am Opferweg“ war die Stadt Leipzig einer von fünf Siegern des bundesweiten Wettbewerbs „Schulen planen und bauen“ und konnte bereits im April 2013 einen Preis der Montag Stiftung erhalten. Lehrer und Eltern waren an der Diskussion beteiligt, für den historischen Schulstandort ein modernes pädagogisches Konzept zu erarbeiten. Es dauerte aber, bis Leipzig das Projekt in den Haushalt einordnen konnte. Zuletzt gab es eine mehrmonatige Zwangspause, weil die Archäologen des sächsischen Landesamtes das historisch interessante Areal nahe der Gnadenskirche untersuchten und von Münzen, Schmuck über bestattete Tiere bis hin zu zwei Burggräben allerhand zu Tage förderten. Gestern gab es noch die erhoffte Finanzspritze aus Dresden. Kulturminister Christian Piwarz (CDU) übergab einen Fördermittelbescheid. Der Freistaat Sachsen beteiligt sich mit 6,645 Millionen Euro aus dem Programm „Brücken in die Zukunft“ an den Kosten. „Leipzig ist eine stark wachsende Stadt. Da sind wir alle gefordert, dafür zu sorgen, dass es mit dem Bau von Kitas und Schulen vorangeht“, sagte Piwarz. Und freute sich über den Baufortschritt am Opferweg.

Mit Schuljahresbeginn 2019/20 soll das Schulhaus in Wahren einen modernen Neustart hinlegen. „Das wird eine der schönsten Schulen Leipzigs. Wir brauchen sie dringend“, so Nicolas Tsapos, Leiter des Amtes für Jugend, Familie und Bildung. Die Paul-Robeson-Grundschule, die sich derzeit das Gebäude mit der gleichnamigen Oberschule teilt, zieht dort ein. Die Räume in der Jungmannstraße werden trotz erfolgten Anbaus für die Oberschule benötigt, die aus allen Nähten platzt und die saniert werden muss. Das fordern Eltern seit Jahren (die LVZ berichtete).

Das Bestandsgebäude am Opferweg wird komplett modernisiert und um einen dreigeschossigen Anbau erweitert. Außerdem erhält die Schule eine neue Einfeldsporthalle. „Das ist auch für den Vereinssport wichtig. Wahren ist ein boomender Stadtteil mit vielen jungen Leuten“, so Stadtrat Andreas Geisler (SPD).

Mathias Orbeck

Quelle: Leipziger Volkszeitung